Modul 7: Endokrinologie

Endokrinologische Forschung beschäftigt sich mit der Sekretion und Wirkung von Hormonen, der Regulierung des Energiestoffwechsels und des Körpergewichts sowie den Reproduktionssystemen von Mann und Frau. Geschlechterunterschiede sind in endokrinen Systemen beschrieben wie dem Insulinstoffwechsel, dem Knochenstoffwechsel, der Hypothalamus-Hirnanhangsdrüse-Nebennieren-Achse, dem Schilddrüsenhormonsystem und auch im Adipozyten-Stoffwechsel.
Dieses Modul konzentriert sich auf bedeutende endokrine Krankheiten wie Diabetes mellitus Typ II, Fettleibigkeit, Schilddrüsenfunktionsstörungen sowie Osteoporose, einem bedeutenden Thema bei postklimakterischen Frauen, oft allerdings unerkannt als Gesundheitsproblem bei Männern. Geschlechterunterschiede in der Inzidenz und Prävalenz des Diabetes mellitus Typ II sind zwar klein und werden teilweise auch kontrovers diskutiert, allerdings ist beim Prädiabetes zu beachten, dass es bei Frauen häufiger zu einer eingeschränkten Glukosetoleranz kommt und Männer häufiger durch einen erhöhten Nüchternblutzucker auffallen. Ein Glukosetoleranztest ist daher einer Blutzucker Nüchternmessung gerade bei Frauen vorzuziehen.
Frauen mit Typ II Diabetes haben ein größeres Risiko an einer koronaren Herzerkrankung zu erkranken als Männer, auch ist die Mortalität von Frauen nach Myokardinfarkt mit Diabetes höher als die von Frauen ohne Diabetes.
Beim metabolischen Syndrom haben Entzündungsparameter einen Einfluss auf die Prognose bei Frauen. Schilddrüsenerkrankungen und -antikörper kommen häufiger bei Frauen als bei Männern vor. Das männliche Geschlecht ist andererseits ein Risikofaktor für Schilddrüsenkarzinome.
Nutzen Sie dieses Modul, um über die Interaktionen von Geschlecht, Alter und Pflegeversorgung nachzudenken.

Autorin: Dr.med. Ute Seeland
ExpertInen: Prof. Dr.med. Alexandra Kautzky-Willer, Prof. Dr.med. Schumm Draeger