Modul 4: Nierenerkrankungen - Geschlechterunterschiede verstehen lernen!

Chronische Nierenerkrankungen (CKD) betreffen einen großen Anteil der Weltbevölkerung, insbesondere die ältere Bevölkerung, daher werden CKD zunehmend als ein globales Problem des öffentlichen Gesundheitswesens erkannt. Diabetiker und Personen mit kardiovaskulären Krankheiten haben eine erhöhte Pävalenz an einer CKD zu erkranken. CKD können durch einfache Labortests erkannt werden und durch die frühzeitige Behandlung können chronische Nierenerkrankungen verhindert oder Verschlechterungen der Nierenfunktion herausgezögert werden. Infolgedessen kann auch umgekehrt das Risiko kardiovaskulärer Krankheiten reduziert werden. Daher ist es von besonderer Wichtigkeit, Geschlechterunterschiede zu verstehen und diese bei der Diagnosestellung und Therapie zu berücksichtigen.
Mögliche Mechanismen, die für die Geschlechterunterschiede bei der Nierenfunktion und den Verlauf der Nierenerkrankungen verantwortlich sein könnten schließen anatomische Unterschiede der Nieren und des Urogenitaltraktes, Unterschiede in der systemischen und/ oder glomerulären Hämodynamik, direkte zellulare Effekte der Sexualhormone und eine unterschiedliche Protein- und Kalorienaufnahme mit ein.

Autorin: Dr.med. Ute Seeland
Expertin: Prof. Dr.med. Duska Dragun